6. April 2017: ZWIE SPRACHE
Zwei Stimmen – zwei Schreibweisen – zwei Temperamente
Lesung & Gespräch mit Volker Braun und Peter Gosse
Mit Volker Braun und Peter Gosse bestritten zwei Mitglieder der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik am Donnerstag, d. 6. April 2017 die ZWIE SPRACHE im Literaturcafé des Haus des Buches . Zwei Dichter, die seit Jahrzehnten freundschaftlich verbunden sind, einander achten und wertschätzen und, das macht Freundschaft unter Kollegen aus, den Zustand und das Werk des jeweils anderen wahrnehmen. Bereits zu Zeiten, als die gleichermaßen öst- wie westlich daherkommende Lyrikwelle, die junge deutsche Republik erreichte, standen sie gemeinsam auf der Bühne.
Auch an diesem Abend wussten sie das Gemeinsame und das Unterscheidbare darzustellen. Die Bemerkungen zueinander bieten eine Kostprobe:
Peter Gosse, hochqualifizierter Physiker, spannt gleichwohl auf Lyrik um. Ein Stromstoß von 500 Volt für die Dichtung; russische Sinnlust verlötet mit „sächsischem Welternst“, Telegraphendrähte zwischen Traditionen. Er hatte den Draht und zieht ihn bis heute, meisterlich. (Volker Braun)
Volker Brauns unverwandt-verwandter Scharfblick auf die Verhältnisse. Zuzeiten, vor 68 und ums gorbatschowsche 89, warfen die ihm Augen, lustverheißend. Nun zornröchelt, von obszöner Kapital-Gefräßigkeit verworfen, die erdweite Gattungsgemeinde: aus ihrem berufensten Mund. (Peter Gosse)
Einen musikalischen Rahmen zog der Musiker und Hochschullehrer Frank Liebscher mit Johann Sebastian Bachs Suiten für Cello, die er auf dem Saxophon zelebrierte.